In den 1980er und 1990er Jahren war Berlin das dominierende Thema in Cheynes Werken. Er agierte als Chronist und Dokumentar auf dem Motorrad, mit dem er die Stadt erkundete. Neben Siebdrucken praktiziert der Künstler eine ganze Reihe weiterer Techniken, wobei er in seinem lebenslangen künstlerischen Schaffen verschiedene Stile und Motive erkundete. In der vorliegenden Serie erforscht er West-Berlin mit klaren Linien und pastelliger Farbpalette. Aufgrund ihrer Farbgebung und ihres minimalistischen Stils wirken die in den 1980er Jahren entstandenen Siebdrucke zeitgemäß. In der vorliegenden Grafik schieben sich verschiedene Gebäude in drei Bildebenen voreinander. Der Künstler blickt über die Stadtautobahnauffahrt Hohenzollerndamm hinweg auf den Aufgang der gleichnamigen U-Bahn-Station. Während der Bahnhof und das dahinterliegende Gebäude mit ihren Ziergiebeln noch dem Stil des beginnenden 20. Jahrhunderts verpflichtet sind, taucht hinter ihnen der 1977 fertiggestellte Sitz der Deutschen Rentenversicherung auf. Der Stahlskelettbau mit silbrig glänzender Aluminiumverkleidung wirkt bedrohlich und zugleich leicht, weil Cheyne für seine spiegelnden Fenster den Blauton des Himmels verwendet. Hinzu kommen zwei Luftgeschosse, die den Baukörper in seiner Massivität durchbrechen.